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Hilfe, dein Smartphone weiß wo du bist

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Eigentlich ist in anderen Blogs alles zum Thema gesagt, aber ich erzähl euch trotzdem meine Meinung (mein Blog, meine Meinung ;-) ).

Des Öfteren hab ich mich in den letzten zwei Tagen gefragt ob es nichts Aktuelleres und Interessanteres gibt als die Datensammlung der iPhones. Die Nachricht dass Apple standordbezogene Daten sammelt, dachte ich ist allgemein bekannt, schien jedoch nicht so.
Warum sie das tun? Um Geräte ohne GPS-Sender (z.B. iPod touch) auch zu eine Ortung zu verpassen. Dazu nutzt man die verfügbaren W-Lan Netze und deren Signalstärke. Das funktioniert in der Stadt sehr gut, auf dem Land weniger gut – weil weniger Netzwerke.
Aber um dies zu ermöglichen braucht man die Daten der Netzwerke, und diese werden am einfachsten von den Nutzern der Geräte gesammelt, da diese sich ja über den gesamten Erdball bewegen und so die aktuellsten Karten erstellen können (wenn man dies erlaubt). Nun speichern die Applegeräte, iPhone und iPad, diese Daten wohl recht lange in einer Datei, was mit den Daten darin passiert, wenn man die Übermittlung verweigert, weiß bis jetzt keiner so genau.

Der eigentliche Grund warum ich mich jetzt hingesetzt habe und das alles hier schreibe ist aber:
Nun behauptet man Google würde das Gleiche tun und das auch noch krasser.

Ich sag dazu mal “Ja und Nein”.
Ja, Google sammelt mit seinen Androiden standortbezogene Daten. Und Nein, Google sammelt diese Daten nicht wenn man es nicht erlaubt, es wird nichts gesammelt, wenn man es ausschaltet. (Unter Einstellungen–>Standort und Sicherheit–> Drahtlosnetzwerke verwenden, bei Samsung-Geräten, getestet mit meinem GalaxyTab). Jetzt könnte man behaupten das es doch total scheiße ist, dass man der Übermittlung zustimmen muss um die Daten auch zu nutzen, jedoch sehe ich das als ein Geben und Nehmen, man gibt Daten von den Wlans in seiner Umgebung und bekommt dafür einen genau(er)en Standort. So funktioniert das System, wenn nur einige wenige das tun würden, würden sich mehr über ihre schlechten GPS Empfänger beschweren und das man so ein Smartphone ja gar nicht als Navi gebrauchen könnte weil es stundenlang nach der genauen Position sucht.

Der eigentliche Unterschied zwischen den Systemen ist wahrscheinlich, dass Google die Daten direkt überträgt und keine Datei anlegt die Monate zurücklegt, jedoch hab ich auch schon gelesen, dass dies wohl ein Bug in iOS seien könnte.

Ich habe mich schon im letzten Sommer mehr oder weniger mit dem Thema beschäftigt, damals kam an die Öffentlichkeit das standortbezogene Daten gesammelt werden, ich kam zu der Überzeugung das es eine gute Sache ist, man gibt nichts von sich Preis (die Daten werden anonymisiert versendet) und man hilft dabei das die Geräte schneller bei der Positionsbestimmung werden.

Wer sich jetzt sorgen darüber macht, das Google oder Apple weiß wie sein WLan heißt, man kann die Übermittlung der SSID (den Namen) des Routers ausschalten, damit wird das Wlan praktisch unsichtbar. Man kann natürlich noch einwählen, dazu muss man dann (zusätzlich zum Passwort) den Namen des Wlans wissen.

Das Wallstreet Journal schreibt dass Google eine eindeutige Nummer mitschickt. Dadurch könnte man sich die Positionierungsdaten einer einzelnen Person(bzw. des Geräts) heraussuchen, es sind halt nicht komplett anonyme Daten.

Folgendes spricht jedoch dagegen das jemand anderes meine Position genau herausbekommen kann (allein durch die Daten die Google von mir bekommt).

  • man müsste meine eindeutige ID wissen
  • ein US-amerikanisches Unternehmen (aus Deutschland heraus) bitten in den Dateien rumzuschnüffeln, oder in eine der größten Serverfarmen der Welt reinkommen um dort nach genau diesen Daten zu suchen

Es sind jetzt nur zwei Punkte die mir spontan einfallen, aber diese zu überwinden ist für Dritte, der weder mein Handy hat noch weiß wo ich mich gerade befinde schier unmöglich zu überwinden.

Angenommen die Polizei will wissen wo ich mich befinde, dann ist es doch für die einfacher zu meinem Mobilfunkanbieter zu gehen (ein deutsches Unternehmen) und die Daten (per Gericht) verlangen. Man müsste nur meine Handynummer wissen und schon kann man die Daten wunderbar auslesen, viel einfacher, viel schneller und noch recht genau (ca.10 Meter Genauigkeit innerstädtisch), reicht um mich Hopps zu nehmen (oder aus welchen unerfindlichen Grund auch immer man nach mir suchen sollte).

Da ich Latitude benutze (ja ich bin ein kleiner Freak und finde es spannend zu sehen wo ich mich befinde/befand und wie viel Kilometer ich noch bis zum Mond brauche) kriegt Google sowieso meine Standortdaten, das ist auch der Grund warum ich diese bei der Installation Einrichtung zugelassen habe.
Der positive Effekt des Ganzen ist, dass mir diese Daten hübsch aufbereitet werden. (Die Freundefunktion nutze ich gar nicht bis wenig, aber ich mach es auch eher für mich.)
Latitude ist auch der einzige Grund warum ich mir vorstellen könnte warum Google eine eindeutige Nummer mitsendet – damit nur einmal Daten übermittelt werden. Auch wenn es völlig egal ist ob mit oder ohne ID, es sind so viele Daten die da gesammelt werden, da wird man wahrlich zum sehr kleinen Fisch im sehr großen Teich.

Natürlich sollte man ein waches Auge auf die ganze Sammelleidenschaft beider(!) Unternehmen werfen, solange ich aber eher Nutzen als Kosten aus dem Angebot ziehe, werde ich weiter meinen Standort tracken und diesen auch an meinen “großen Bruder” Google schicken.

Wer jetzt immer noch behauptet dass er es nicht gewusst hat, dem muss ich sagen, Entweder man liest sich bei der Einrichtung seines Smartphones nicht alles durch was man gefragt wird, oder man hat die AGBs (ja, auch 97 iPhoneseiten sind nicht zum Spaß geschrieben und sollten beachtet werden wenn man sich beschweren will, schließlich stimmt man ihnen zu, ungelesen oder nicht) nicht gelesen. Bei beiden Dingen sollte man sich erst selbst an den Kopf packen bevor man den Mund aufmacht.

Ich wünsche fröhliches Osterfest

Update: jetzt auch in schön(er) (Sprachtechnisch gesehen).


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